Der besonders auffällige Fliegenpilz ist nicht nur in der Natur ein faszinierendes Wesen, sondern hat auch eine lange Geschichte der Verwendung in der Welt der Hexen und Magier. In diesem Artikel werden wir die mystische Nutzung der Fliegenpilz Wirkung durch Hexen sowie die Gerüchte und Mythen, die sich darum ranken, genauer unter die Lupe nehmen.
Der Fliegenpilz - ein magischer Pilz
Kühn und unübersehbar verrät der leuchtend rote Hut mit seinen weißen, schuppigen Sprenkeln diesen Pilz. Jedes Kind kennt den berüchtigten Fliegenpilz. Er ist ein vertrautes Bild in der Populärkultur und weithin als Glückspilz bekannt. Er ist in unzähligen Kinderbüchern zu finden, die unschuldige Märchen illustrieren. Wie keine andere Art symbolisiert der Fliegenpilz den Zauber eines verwunschenen Waldes mit seinen magischen Hainen. Jeder weiß, dass dort Feen, Gnome und vor allem Hexen wohnen...
Mythen und Realitäten in der Hexerei
Mythologien aus aller Welt spiegeln das Rätsel des Fliegenpilzes wider. Überall gilt er als halb göttliches Wesen, und oft wird er mit den mächtigen Donnergöttern und ihrem kosmischen Feuer in Verbindung gebracht. In Indien beispielsweise ist der Fliegenpilz Agni, dem Gott des Feuers, heilig. Seine Verehrer brachten dem Fliegenpilz Opfergaben dar und nahmen ihn als Sakrament zu sich. Es soll ihnen geholfen haben, mit ihrem Gott zu kommunizieren.
In den Maya-Dialekten ist der Fliegenpilz als „Kukolja" bekannt, was auch „Donner“ bedeutet. Die lakandonischen Maya nennen ihn „Eh kib lu'um“, was übersetzt „das Licht der Erde“ bedeutet.
Und wie war das in Europa?
Die mysteriöse Verwendung des Fliegenpilzes in der Hexenpraxis
Der Fliegenpilz hat nicht nur in der Natur eine faszinierende Präsenz, sondern auch in der Welt der Hexen und Magier. Seit alters her wird Amanita muscaria, so der lateinische Name des rot-weißen Pilzes, in der Hexenkunst aufgrund seiner vermeintlichen mystischen Eigenschaften verwendet. In rituellen Zeremonien spielte der Pilz oft eine bedeutende Rolle, um spirituelle Verbindungen herzustellen oder um Träume und Visionen zu beeinflussen. Einige Hexen sind davon überzeugt, dass der Verzehr des Fliegenpilzes ihre inneren Kräfte entfesselt und ihnen helfen kann, ihre spirituelle Entwicklung voranzutreiben.
Eine weitverbreitete Überlieferung besagt, dass Hexen den Pilz benutzen, um mit dunklen Mächten in Kontakt zu treten oder um auf magische Flüge zu gehen. Dies hat dazu geführt, dass der Fliegenpilz in manchen Kulturen als Symbol des Bösen oder der Zauberei betrachtet wird.
Die früher “Fliegensalbe” genannte halluzinogene Salbe, von der gesagt wird, dass sie in der europäischen Hexenkunst seit ca. 1400 n. Chr. verwendet wurde, ist heute unter dem Namen Flugsalbe bekannt. Detaillierte Rezepte für die Zubereitungen solcher Flugsalben wurden etwa zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal aufgezeichnet. Die Zutatenlisten dieser auch als grüne Salbe, Schlafsalbe, Zaubersalbe und Hexenflugsalbe genannten Pflanzenmischung variieren minimal, enthalten aber offenbar den Fliegenpilz als eine der Hauptsubstanzen. Belladonna, die Tollkirsche gehörte ebenso zu den Ingredienzien, aber auch ein interessanter anderer Bestandteil tierischer Art!
Die Erdkröte, im englischen “toad” genannt, gab dem Fliegenpilz nicht nur seinen Beinamen toadstool (Krötenstuhl) weil sie Überlieferungen zufolge angeblich gerne auf dem Fliegenpilz saß, sondern vermutlich auch, weil ihr Sekret eine ebenso existenzielle Zutat zur Flugsalbe war, wie Amanita muscaria selbst. Diese Amphibien produzieren in ihren Ohrspeicheldrüsen ein Gift namens Bufotoxin, das unter anderem Halluzinationen und einen beschleunigten Herzschlag verursacht. Einige Hinweise auf die Verwendung dieses Giftes durch fünf Hexen in Fago (Aragonien) finden sich in den Aufzeichnungen der Inquisition, als ihnen 1657 der Prozess gemacht wurde: „Die Angeklagte sagte, dass sie eine Kröte habe, und sie peitschten sie mit Heidekrautzweigen aus, sie nahmen das, was sie aus ihr herausspritzen ließen, rieben sich damit ein und gingen, wohin sie wollten“ (Quelle: https://sacredearth.com, Fericgla, 1996)
In ihrem einzigartigen Blogartikel “Healing the Witch Wound” (Die Hexenwunde heilen) gibt Alissa von Sage Sistas weitere Einblicke in diese äußerst spannende aber auch dramatische Zeit der Menschheitsgeschichte.
Hexensabbat
Als Hexensabbat oder auch Teufelstanz bezeichneten sowohl sogenannte Hexentheoretiker als auch die Inquisitionsbeauftragten der Kirche regelmäßige, geheime Hexen-Treffen, die Nachts an abgelegenen Orten von sogenannten Hexen und Hexern gefeiert wurden. Am als Hexenplatz bezeichneten Ort begingen sie wundersame Rituale und kommunizierten mit dem Teufel, hieß es.
Im Mittelalter galten hauptsächlich vier Feste als Hexensabbate, und zwar:
Der Abend des 1. Februar - Maria-Lichtmeß
Die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai - Walpurgisnacht
Der 1. Juli - Lammas-Abend
und der 31. Oktober - Samhain, das Fest des Totenkults (heute den meisten Menschen als Halloween bekannt)
In der Tat gibt es aber ein paar mehr Daten, an denen Hexen zusammenkamen und feierten:
Die Wintersonnenwende bzw. Das Yule-Fest um den 21. Dezember herum
Imbolc - das Lichterfest oder Tag des Orakels am 2. Februar
Ostara - der Frühlingsanfang und das Fest der Fruchtbarkeit um den 21. März herum
Beltane - das Fest zum Sommeranfang, welches auf den 1. Sommervollmond etwa Ende April oder Anfang Mai fällt: Aus diesem Fest, welches später fix auf den 30. April gelegt wurde, ging die Walpurgisnacht hervor
Lithia - die Sommersonnenwende ist ca. am 21. Juni
Lammas/ Lughnasadh - das Fest der Ernte am 1. August
Mabon - der Herbstanfang um den 21. September herum (Erntedankfest)
In Verbindung mit den Daten ist ziemlich offensichtlich, dass Hexen hauptsächlich eines feierten, nämlich die transformatorischen Energien, die die Wechsel der Jahreszeit hervorrufen. Man spürt diese Macht am besten in der freien, wilden Natur. Kein Wunder also, dass Hexentanzplätze meist tief im Wald gelegen waren.
Samhain
Samhain gilt als das Hexen-Neujahr, weil mit dem Beginn der kalten Jahreszeit das Land in Schlaf fällt und ein neuer Zyklus beginnt. Samhain ist eines der wichtigsten Feste der Nachwelt, manche sagen, das Wichtigste überhaupt. Gefeiert werden Tod und Wiedergeburt, das Ende des alten und der Beginn des neuen Jahres.
Während Samhain ist der Schleier zwischen den Welten sehr durchlässig, weshalb es auch als Fest der Toten gilt. Auch wenn in der Fachwelt bis heute darüber gestritten wird, ob es ein Jenseits gibt, und selbst die Existenz von Geistern von einigen Hexen und Schattenwesen angezweifelt wird, versammelt man sich zu Samhain, um die Verstorbenen zu ehren.
Die Bewohner der Schattenwelt tun dies zum Beispiel, indem sie sich Geschichten über ihre Ahnen erzählen oder ihnen einen Platz an ihrem Tisch bereiten und Essen für sie draußen stehen lassen. Außerdem werden Rituale durchgeführt, um verlorene Seelen ins Jenseits zu geleiten und negative Gefühle und Energien, die von den Verstorbenen zurückgelassen wurden, zu binden, damit sie den Lebenden nicht mehr schaden können.
Da dieses Fest einen Neuanfang markierte, wurden traditionell alle neuen Hexen, deren Kräfte seit dem letzten Samhain erwacht waren, durch ein Ritual in den Kreis der Hexen aufgenommen.
Außerdem war es Brauch, Steine mit den Namen der Jung-Hexen zu beschriften und in dieser Nacht ins Feuer zu werfen. Wenn das Feuer am nächsten Tag heruntergebrannt war, konnte man am Zustand der Steine erkennen, welche magische Kraft in ihnen steckt und welche Kräfte noch kommen würden.
Samhain war zudem die Zeit, in der der mächtigste Seher unter den Hexen eine Vorhersage für das kommende Jahr traf, was das Schicksal der gesamten Nachtwesen anging. Es war auch der beste Tag des Jahres, um in die Zukunft zu blicken und herauszufinden, welches Schicksal einen in den nächsten Monaten erwartete.
Unnötig zu erwähnen, dass zu diesem Anlass der Fliegenpilz konsumiert wurde, um die Verbindung und Kommunikation mit der Ahnen- und Geisterwelt herzustellen und zu vertiefen.
Amanita muscaria ist magisch und spirituell - Die Fliegenpilz Wirkung
Zusammenfassend kann man sagen, dass Hexen und Hexer wohl einfach nur Menschen waren und sind, die sowieso schon eine starke Verbindung zur Natur und zur Spiritualität haben. Als solche haben sie ein gesteigertes Interesse an natürlichen Heilpflanzen sowie deren Kräften und streben nach Bewusstseinserweiterung. Im Mittelalter, als Magie von der Kirche genutzt wurde, um die Bevölkerung im Zaum zu halten, wurde es zur Regel, Andersdenkende zu denunzieren und somit einen scheinbar legitimen Weg zu finden, diese zu beseitigen. Mit ihrem Wissen um die Kraft der Natur und der Anwendung verschiedenster Pflanzen wie dem Fliegenpilz gerieten sie fast automatisch unter Verdacht und wurden teils gnadenlos verfolgt. Umso erfreulicher ist es, dass seit einigen Jahren ein großes Umdenken zurück zur Naturheilkunde stattfindet, auch was das Essen von Fliegenpilz angeht. Es ist einfach wunderbar, dieses neu erwachte Interesse an Amanita muscaria zu beobachten, denn die Fliegenpilz Wirkung hat in vielerlei Hinsicht Magie inne und kann uns Menschen auf dem Weg in ein ganz neues Lebensgefühl begleiten.
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